Info zu Obst, Wildobst, Urobst - Kaelin & Helbling AG

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Spezialitäten
Obst, Wildobst, Urobst


Das Obst-Sortiment das im normalen Handel erhältlich ist im Vergleich zu dem was in Wirklichkeit noch vorhanden ist sehr klein. In der Schweiz gibt es über 1500 Apfel Sorten, dann über 1000 Birnen-, Pflaumen- Zwetschgen- Kirschen- und Nuss-Sorten. Weiter sind mehr als 400 Beeren- und 1000 Gemüse-Sorten vorhanden, In der Schweiz sind das über 4000 Nutzpflanzenarten und Sorten. Wir haben in diesen Bereich eine sehr grosse Verarmung der Vielfalt. Unsere Ernährung basiert  auf wenigen, hoch gezüchteten Arten und Sorten. Alte Sorten und Wildpflanzen sind dafür robuster und bieten für den Menschen ein optimales Nährstoff-Verhältnis und enthalten generell mehr Vitalstoffe.



Gegen diese Verarmung können sie in ihrem Garten sehr viel tun indem sie alte robuste, wenig gezüchtete oder wilde Arten und Sorten pflanzen und in ihr Menüplan einbauen.

Einige Beispiele
Mispel, Speierling, Blutbirne, rotfleischige Äpfel, schwarze Himbeeren, Tartarsbirne, Jap. Weinbeere, Aronia (Apfelbeere), Maibeeren, Ur-Roggen, Einkorn, Palmkohl, Rote Melde, Etagenzwiebel, Winterheckenzwiebel, und viele mehr!
Andreas Kälin beschäftigt sich schon seit Jahren mit diesem Thema und hat auch schon eine eigene Sammlung von über 400 Sorten und Arten.

Was ist „Wildobst“?

Wild wachsend oder auch angebaut?
• Seit Urzeiten genutzte wild vorkommende essbare Beeren und
 Früchte.
• Züchterisch wenig bearbeitet, eher selten angebaut.
• In Notzeiten und als Heilpflanzen gesammelt.
• Heute eine Wieder-Entdeckung der Werte, zunehmendes
 Interesse an Produkten aus Wildobst.
• Wildobst hat  viel höhere Mineralstoff- und Vitalsoffgehalt
 als das heutige stark gezüchtete Kulturobst.  
•  Wildobst ist auch viel robuster und Anspruchslos in der Kultur,
 brauchen keinen Pflanzenschutz.
>> Wildobstbeschreibung siehe pdf  Essbares Wildobst
Echte Mispel
Mespilus germanica       

  
Botanischer Name: Mespilus germanica
Deutsche Namen: Echte Mispel, Deutsche Mispel                                    
Pflanzenfamilie: Rosaceae (Rosengewächse)
Einleitung:
Die Mispel ist ein Obstgehölz. Nicht zu verwechseln mit der Mistel, dem immergrünen Schmarotzer, der in den Laubbäumen,

nachdem die Blätter von den Zweigen gefallen sind, als kugelförmiges grünes Gebilde sichtbar wird.
Die Mispel, botanisch Mespilus germanica, ist ein Kernobstbaum. Sie erkennen diesen Baum an seinen schokoladenbraunen Früchten, die etwa so gross sind wie ein Tischtennisball. Die Mispel ist ein sehr alter Obstbaum.

Pflanzenfamilie:
Die Deutsche Mispel zählt wie viele andere Nutzgehölze und -pflanzen in die Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae). In diese Familie sind solch bekannte Gehölze wie Apfelbaum, Birnbaum, Kirsche und Pflaume vertreten. Strauchige Vertreter sind z.B. die Brombeere, Himbeere, Stachelbeere usw. Aber auch unter den krautigen Pflanzen ist eine sehr beliebte und bekannte Nutzpflanze, die Erdbeere, enthalten.

Heimat:
In früheren Zeiten gehörte der Baum ganz selbstverständlich in jeden Garten. Trotz der Namengebung “germanica” und dem häufigen Vorkommen, stammt die Mispel jedoch nicht aus unseren Breiten. Ihr Ursprung ist zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer zu suchen. In der Römerzeit ist die Mispel in Südwestdeutschland eingeführt worden. Dort ist sie dann stellenweise eingebürgert und verwildert. Die Mispel ist eine jahrtausende alte Kulturpflanze und ein traditionelles Obstgehölz.

Botanik:
Die weissen bis cremefarbenen, sehr dekorativen Blüten von 3 bis 5 cm Durchmesser erscheinen an den Kurztrieben erst im Mai/Juni. An den duftlosen Blüten findet spontane Selbstbestäubung statt. Gegen Ende Oktober reifen die zuerst grün gefärbten Steinfrüchte zu braunen, kegelförmigen und behaarten Mispeln heran. Laubblattartige, abstehende Kelchzipfel von 15 mm Länge krönen die abgeflachte Scheitelpartie.
Die Früchte sind 2 bis 7 cm gross.
Die Mispel kann eine Wuchshöhe von 2 – 5 Metern erreichen. Die Wuchsform ist aufrecht, jedoch oft krumm wachsend.

Kultur:
In unseren Gärten pflanzt man den Baum meistens nicht um die Früchte zu verarbeiten an, sondern wegen der grossen weissen Blüten. Außerdem handelt es sich um einen reich verzweigten Baum, in dem Vögel gerne nisten. Auch die Bienen befliegen die Blüten gern. Ein dritter Grund, der für dieses Gehölz spricht, ist seine Anspruchslosigkeit. Ein sonniger Standort wird zwar bevorzugt, doch im Halbschatten wächst er ebenfalls. Gleichermassen gedeiht der Baum auf jedem Boden, selbst wenn dieser zur Trockenheit neigt. Ausser gelegentliche Schnittmassnahmen, die verhindern sollen, dass die Äste sich gegenseitig behindern, braucht man nichts zu beachten.

Die Mispel als Wildobst:
Um grössere Früchte und somit grösseren Ertrag zu erzielen, wurde die Mispel züchterisch bearbeitet. Je nach Fruchtform spricht man von apfel- oder birnenförmigen Sorten. Im Innern enthält die Frucht 2 bis 5 eckige, rötlich gefärbte Steinkerne. Allerdings existiert auch eine samenlose Sorte.
Daneben ist eine sehr grossfrüchtige Mespilus macrocarpa bekannt geworden, die vom Zentrum der Frucht aus weich wird. Laut Index Kewensis haben sowohl Mespilus germanica, als auch M. macrocarpa das gleiche Synonym (vorheriger, nicht mehr gültiger Name). Sie werden beide als Pyrus germanica bezeichnet. Deshalb ist davon auszugehen, dass es sich um ein und dieselbe Art handelt. Wahrscheinlich ist es nur eine grossfrüchtigeMespilus germanica.
Grosse Mispelbäume vermögen pro Jahr 60 bis 80 kg Fruchtertrag zu erbringen.
In der Tschechei und Italien gelten Mispeln als Marktfrucht.
In der Steiermark werden heute noch Mispeln für die Marmeladeerzeugung und als Beimengung zu Tee (zwecks Geschmacksverbesserung) verwendet.

Reife und Verwendung:
Zu Beginn des Monats November gepflückt, sind die Früchte in der Regel noch steinhart und weil zu herb, völlig ungeniessbar. Sie enthält nämlich sehr viele Gerbstoffe, die im ganzen Mund einen unangenehmen Geschmack hinterlassen. Erst nach dem Einwirken von Frösten werden sie essreif. Unterbleiben Kälteschocks, können die Mispeln dann einige Wochen nachreifen. Dies geschieht in einer dünnen Schicht auf Stroh oder in Obstkisten. Erst dann wird der Geschmack angenehm säuerlich- aromatisch. Mispeln sind reich an Invertzucker, Säuren und Pektinstoffen. Wegen des Pektins wird kein Geliermittel benötigt.
Liebhaber schätzen diese Frucht im rohen Zustand. Ein Aufkochen zu Püree, Kompott oder Konfitüre ist aber auch möglich. Letzteres ist vorteilhaft in Kombination mit Äpfeln, Hagebutten oder anderen Wildfrüchten. In früheren Zeiten wurden Mispeln manchmal dem Birnbrot beigemengt oder auch in eingedicktem Birnsaft oder Honig kandiert. Selbst Wein und Spirituosen wurden aus Mispelfrüchten hergestellt.
Kompott kochen:
Zutaten: 1 kg Mispeln, 250 g Zucker, je 1/2 l Apfelsaft und Wasser.
Die Mispeln schälen und halbieren, bei weichen Früchten nur die Blüte ausschneiden. Früchte im Wasser halb gar kochen, danach Zucker und Apfelsaft zugeben und nochmals kochen.

Verwendung in der Medizin:
Von der Mispel werden die Früchte und Blätter verwendet.
Die Hausmedizin verwendet sie als leicht harntreibendes und reinigendes Mittel. Die Wirkung ist bei unreifen Früchten wesentlich grösser. Der Verzehr von reifen Früchten ist hilfreich bei Hämorrhoiden. Äusserlich angewendet wirken vor allem die unreifen Früchte, als Mus aufgelegt, abschwellend und hautberuhigend. Die Blätter sind vor allem für die Aussenbehandlung geeignet. Es kann ein wirksames Gurgelwasser für alle Arten von Entzündungen im Hals- und Mundbereich gebrüht werden.

Vermehrung:
Eine Samenvermehrung ist durch Direktsaat im November möglich oder mittels stratifiertem Saatgut bei Frühjahrssaat. Bis zum Einsetzen der Fruchtbarkeit erfordert dies jedoch Wartezeiten von Jahren. Schneller ist die vegetative Vermehrung durch Absenker oder Steckholz. Wertvolle Sorten werden auf Mispelsämlige, oder aber auf Unterlagen von Apfel, Birne, Quitte, Mehlbeere oder Weissdorn gepfropft. Birne als Unterlage soll geschmacklich die besten Früchte ergeben. Auf Weissdornunterlage lassen sich früh in Ertrag kommende und sehr haltbare Mispeln erziehen.

Sorten der Sortensammlung von Andreas Kälin
aus Musegmauer, Barmettler, Bombimasco, Boomen Vrucht, Brede Reuse, Dutch, Haller, Kandera, Königliche, Kurpfalz-Mispel,  Macrocarpa, Mispel von Wetzel, Mondace,  Museggmauer, Nottingham, Pomoravka, Risenmispel von Roger Corbaz, Ritterhans, Royal, Sizilien, Strauchmispel aus Maldawien, Süsse Mispel von Metz, Szentesi, VER-TI-007, Westerveld, Weissdornmispel,div. wilde Sämlinge.

Wir beraten sie und gestalten ihren Obst, Wildobst, Beeren und Ur-Obstgarten sehr gerne. Kontakt
Kälin & Helbling AG               Tel.  079 646 84 15
Gartenbau und Forst
Birchli 33
8840 Einsiedeln    
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